KI²VA Gastprofessuren
Kurzporträts

Prof. Dr. Jin Zhao

Name: Zhao

Vorname: Jin

Titel: Prof. Dr.

Zu Gast am Fachbereich/ggf. Institut / Fachgebiet: FB 2 Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften/Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft/Fachgebiet Germanistik – Digitale Linguistik

Gastzeitraum: Oktober 2019 – April 2020

Schwerpunkt in der Lehre: Fachsprache, wissenschaftliches Schreiben, kontrastive Linguistik, deutsch-chinesische Interkulturelle Kommunikation

Schwerpunkt in der Forschung: Textlinguistik, Fachsprachenlinguistik, Interkulturelle Kommunikationsforschung, Fremdsprachendidaktik

Herkunftsinstitution: Tongji-Universität

Lehreveranstaltungen an der TU Darmstadt:

  • Interkulturelle Kommunikation
  • Die Kulturspezifik von Fachsprachen
  • Multimodale Textanalyse
  • Wissenschaftliches Schreiben im Kulturvergleich

Was ist für Sie in der Lehre besonders wichtig?

Die Universität im Humboldtischen Sinne ist der Ort der Einheit von Forschung und Lehre. Insofern ist es für mich sehr wichtig, in der Lehre nicht nur das wissenschaftlich abgesicherte bzw. das einem Disziplin grundlegende Wissen, sondern auch das innovative Wissen, d.h. neue Forschungsergebnisse zu vermitteln. Noch wichtiger ist es aber, den Lernenden zugleich auch die Methoden beizubringen, mit denen dieses Wissen erzeugt wurde und weiter erzeugt wird. In der Didaktik entspricht dies der Aussage des großen chinesischen Philosoph Laozi im 6. Jahrhundert vor unserer Zeit, nämlich „Jemandem einen Fisch zu geben, das reicht ihm nur für eine Mahlzeit. Jemandem fischen zu lehren, das reicht ihm für das ganze Leben.“

An der TU und insbesondere im Rahmen von KI2VA ist Internationalisierung ein wichtiges Thema. Welche Aspekte sind aus Ihrer Sicht besonders hervorzuheben?

Die Internationalisierung der Universität bedeutet nicht nur, dass mehr ausländische Studierende aufzunehmen, sodass Studierende verschiedener kultureller Herkunft zusammen lernen und forschen, sich austauschen und voneinander lernen, sowie letztendlich Synergie hinsichtlich der Lern- bzw. Forschungsprozesse und Lern- bzw. Forschungserfolge erzielt werden kann. Die Internationalisierung der Universität bedeutet aber auch, die Lehrgegenstände multikulturell zu perspektivieren. Wenn verschiedene Sprachen nach Wilhelm von Humboldt verschiedene Weltansichten sind, bringen verschiedene Sprachkulturen auch verschiedene Betrachtungswinkel, verschiedene Erklärungsperspektiven und verschiedene Herangehensweisen mit sich. Deswegen kann die Internationalisierung der Lehrenden, wie von KI2VA praktiziert wird, die Lehre interkulturell bereichern.

Was erwarten Sie von der TU Darmstadt mit zurück an Ihre Heimatuniversität zu nehmen?

Lehre setzt eine direkte Kommunikation zwischen Lernenden und Lehrenden voraus. In TU Darmstadt werde ich ganz andere Kommunikationspartner*innen in der Lehre haben als in China, hinsichtlich des Vorwissens, der Lerngewohnheiten und der sprachkulturell gebundenen Denkweisen. Es wird auch andere institutionelle Bedingungen geben. Dies wird mein Lehrhorizont erweitern und meine Lehre in China bereichern. Denn nach dem chinesischen pädagogischen Prinzip sagen wir, „Lehrende und Lernende wachsen aneinander.“