Interdisziplinäre Lehre organisationsbezogen entwickeln und verankern

KIVA VI-Workshop mit Vergleichsprojekten reflektiert Erkenntnisse aus 3 Jahren und 5 Projekten

16.02.2015

Die seit 2013 bestehende und von KIVA VI ins Leben gerufene Vernetzungsinitiative setzt sich für eine langfristige und wissenschaftlich fundierte interdisziplinäre Lehre ein.

Die Qualitätspakt Lehre-Projekte generieren ein enormes Wissen über die interdisziplinären Voraussetzungen und Bedarfe ihrer Hochschulen. Die Mitarbeiter_innen lernen „in Echtzeit“ die Vielfalt des komplexen Zusammenwirkens ihrer universitären Prozesse, Ereignisse, Statusgruppen und Strukturen kennen. Als Wissensträger_innen und Expert_innen können sie so den für Interdisziplinarität wichtigen Austausch von Lehre, Verwaltung und Organisationsentwicklung initiieren und langfristig verankern.

KIVA VI „Entwicklung Interdisziplinarität“ veranstaltete am 13. Februar 2015 einen Workshop, um diesen Wissensschatz zu reflektieren und zu systematisieren. Prof. Dr. Gehring, Projektleitung KIVA VI „Entwicklung Interdisziplinarität“, eröffnete mit einem Vortrag zur organisationsbezogenen Weiterentwicklung der interdisziplinären Lehre. Sie legte dar, wie dieser komplexe Gegenstand in Organisationen verankert werden kann.

Prof. Dr. Hans-Ulrich Heiß, Vizepräsident für Studium und Lehre der TU Berlin, stellte anschließend das Projekt „Erste Klasse für die Masse“ vor. Dabei erläuterte er am Beispiel von MINTgrün, einem speziellen Einstiegsangebot für Studieninteressierte, wie die TU Berlin den Qualitätspakt Lehre nutzt, um neue organisationelle Wege zu gehen.

Abschließend wurden zwei Themen in Arbeitsgruppen vertieft. In der ersten Gruppe gab Dr. Uwe Schmidt, Leiter des Zentrums für Qualitätssicherung und -entwicklung an der Universität Mainz, einen Impuls zum Thema „Evaluationsergebnisse verwerten: Sonderfall Interdisziplinarität“. Ein Ergebnis der Gruppe war, dass Interdisziplinarität nicht standardmäßig evaluiert werden kann und die organisationsspezifische Konkretisierung der Ziele von interdisziplinärer Lehre für die Evaluation von großer Bedeutung ist.

Der zweite Workshop durch einen Impulsvortrag über „Formen der Qualitätsentwicklung“ von Dr. Martin Lommel, Wissenschaftsreferent in der Stabsstelle Lehre und Qualitätssicherung, Universität Frankfurt am Main, eröffnet. Die Gruppe trug typische Schwierigkeiten und Lösungsstrategien im Hinblick auf die Organisationsentwicklung für interdisziplinäre Lehre zusammen und entwickelte Ideen zur nachhaltigen Verankerung interdisziplinärer Lehrformate. In der Abschlussdiskussion wurden die Ergebnisse beider Arbeitsgruppen zusammengetragen und diskutiert.

Die Teilnehmer_innen planen, ihre Erkenntnisse im Rahmen von weiteren konzentrierten Arbeitstreffen miteinander zu vertiefen. Der Forschungsbedarf zur Evaluation interdisziplinärer Lehre und Fallbeispiele interdisziplinärer Entwicklung sollen hierbei im Fokus stehen.

Die KIVA VI-Vergleichsprojekte sind „Erste Klasse für die Masse“ (Technische Universität Berlin), „Starker Start ins Studium“ (Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt), „Universitätskolleg. Brücken in die Universität – Wege in die Wissenschaft“ (Universität Hamburg) und „TUM: Agenda Lehre“ (Technische Universität München).